Antonias Au Pair Erfahrung in der Türkei

Die Geschichten von Au Pairs sind alle einzigartig und unterschiedlich. Deshalb freuen wir uns, einige der authentischen Erfahrungsberichte unserer Au Pairs mit euch zu teilen. Dieses Mal liest du Antonias Geschichte.

Antonia ist ein junges Mädchen aus Deutschland, die sich dazu entschieden hat, 3 Monate als Au Pair in der Türkei zu verbringen. In diesem Erfahrungsbericht hebt Antonia ihre Lieblings- und die am wenigsten bevorzugten Aspekte des Au Pair-Daseins, sie erzählt von den Höhen und Tiefen ihrer Reise und gibt einen interessanten Einblick in die Teilnahme an diesem Kurzprogramm. 

Antonias Erfahrung

"We grow through what we go through" („Wir wachsen durch das, was wir durchmachen“) - dieses Zitat erinnert mich daran, dass ich aus Herausforderungen und neuen Lebenssituationen lernen und mich weiterentwickeln kann, auch wenn es sie gibt.
Natürlich kann das anfangs beängstigend sein, wenn du dich dazu entscheidest, in ein Land zu reisen, in dem du noch nie zuvor warst, und bei einer Familie zu leben, die du kaum kennst.

Aber lasst uns konkreter über meinen Aufenthalt in der Türkei sprechen.
Ich habe 3 Monate bei meiner Au Pair Familie gelebt, hatte eine eigene Wohnung und die Familie hat mich wie einen Teil ihrer Familie behandelt. Ich bin glücklich und sehr dankbar für die Zeit, die ich mit ihnen verbringen konnte. Wir haben zusammen gegessen, sie haben mich zu Ausflügen und Abenteuern mitgenommen und mir die Stadt und viele schöne Orte in der Umgebung gezeigt. Ich hatte einen freien Tag pro Woche, den ich nutzte, um in die Stadt zu gehen, an den Strand, in ein Café oder einfach nur, um meine Umgebung zu erkunden. Ich liebte es, mit den Kindern und der ganzen Familie zusammen zu sein.

Die Probleme und Gedanken eines Au Pairs

Irgendwann fing ich an, mit mir selbst zu hadern, mit der Frage, ob ich die Verantwortung eines Au Pairs übernehmen könnte, denn ich erkannte, dass Kinder mit ihren Familien aufwachsen wollen und nicht 10-14 Stunden am Tag von einer Person umgeben sein wollen, die sie nach einiger Zeit wieder loslassen müssen. Jedenfalls wurden der Junge und vor allem das Mädchen wie ein kleiner Bruder und eine kleine Schwester für mich.

Für mich war es keine Arbeit, sondern eine Leidenschaft. Im Laufe meines Lebens habe ich viel Erfahrung mit Kindern gesammelt, aber an manchen Tagen hatte ich das Gefühl, dass die Erwartungen unerfüllbar waren.
Als 19-Jährige ohne eigene Kinder weiß man nicht alles über Kindererziehung, und auch als Elternteil muss man an diesen Aufgaben wachsen. Indem du den ganzen Tag mit dem Kind verbringst, nimmst du einen großen Anteil an der Bildung, dem Unterricht und der Erziehung des Kindes. Es sollte also jedem klar sein, dass das Au Pair einen anderen Umgang mit den Kindern haben wird als die Eltern.

Manche Tage waren nicht einfach mit einem sechs- und einem fast zweijährigen Kind, aber ich konnte all die schweren Zeiten vergessen, wenn ich sie lächeln sah. Als das Mädchen schwimmen lernte, war ich stolz auf sie wie eine Mutter. Wenn ich sie glücklich sah, war ich auch glücklich. Ich habe gelernt, wie schwierig es ist, ein Elternteil zu sein, aber ich habe auch gelernt, wie viel Glück Kinder in dein Leben bringen können.

Daher kann ich sagen, dass es für mich ein Vergnügen war, Einblicke in das Leben der Familie zu bekommen und ein Teil davon zu sein. Es war ein großartiges Kapitel in meinem Leben und ich bin sehr dankbar für diese Gelegenheit.

Für kurze Zeit Au Pair sein

Aber ich habe auch für mich entschieden, dass 3 Monate ein zu kurzer Zeitraum sind. Natürlich ist jedes Kind anders und mein kleines Mädchen hat mir ziemlich schnell und intensiv vertraut, aber ich denke, jeder kann verstehen, wie es sich anfühlt, wenn man jemandem zutiefst vertraut und diese Person verliert. Wenn das viele Male in einem kurzen Zeitraum passiert, z.B. 4 Mal im Jahr, wenn es immer ein Au Pair für 3 Monate gibt, dann wird dieses Kind irgendwann nicht mehr in der Lage sein, Vertrauen zu jemandem zu finden.

Als Au Pair weiß man, dass all das ein Ende haben wird, aber trotzdem wird es auch schwer sein. Zumindest für mich war es das, denn so glücklich ich auch war, zu meiner eigenen Familie zurückzukehren, die Familie in der Türkei hatte einen besonderen Platz in meinem Herzen.