Mein Au Pair Abenteuer in Australien

von Janna WielingLesedauer: 4 Minuten.
Au Pair Erfahrung Australien
Hallo zusammen! Ich bin Janna und bin vor kurzem aus Sydney, Australien, zurückgekommen, wo ich 11 Monate lang als Au Pair gearbeitet habe. In einer australischen Familie zu leben und den entspannten australischen Lebensstil zu erleben, hat mir wirklich die Augen dafür geöffnet, was ich will und wie ich mein Leben leben möchte. Diese ganze Erfahrung war unglaublich und ich habe so viele neue Erinnerungen gesammelt! Aber lasst mich von Anfang an beginnen und euch alles über meine Au Pair Erfahrung in Australien erzählen. 

Ein bisschen was über mich

Ich bin 25 Jahre alt und komme ursprünglich aus Hannover, Deutschland, ich habe aber seit meinem Schulabschluss bereits an verschiedenen Orten gewohnt. Nach meinem Abitur 2017, bin ich als Au Pair nach Schweden gereist und habe dort ein wundervolles Jahr mit meiner schwedischen Gastfamilie im Süden Schwedens verbracht. Im Anschluss daran habe ich angefangen in meiner Heimatstadt zu studieren und als ich damit fertig war, wollte ich die Zeit nutzen, um endlich nach Australien zu reisen. Ich habe zwei sehr unterstützende Eltern und fünf Geschwister, die ich sehr liebe, und es fiel mir schwer, sie schon wieder zu verlassen, aber ich hatte mich irgendwie schon daran gewöhnt und wollte diese Erfahrung wirklich nicht missen, also beschloss ich zu gehen und habe angefangen, eine Familie zu suchen. 

Meine Gastfamilie und mein Alltag

Nach ein paar Nachrichten und einigen Videotelefonaten, hat mich die Gastfamilie, bei der auch ich das beste Gefühl hatte, gefragt, ob ich ihr nächstes Au Pair sein möchte. Als ich die Nachricht morgens gelesen habe, bin ich vor Freude ausgeflippt, weil ich so glücklich war - ich würde schon ganz bald als Au Pair in Australien arbeiten! Die Familie besteht aus den beiden Eltern, der 1 ½-jährigen Tochter, einem Hund und einer Katze (Die Betreuung der Haustiere gehörte nicht zu meinen täglichen Aufgaben, nur an einigen Wochenenden, wenn meine Gastfamilie nicht da war, habe ich mich natürlich darum gekümmert). Bereits beim Lesen des Gastfamilienbriefs hatte ich das Gefühl, dass ich mich gut mit ihnen verstehen würde, und dann während des ersten Videotelefonats hat sich dieses Gefühl nur bestätigt. Ich hatte das Gefühl, dass ich mit ihnen ohne Probleme wohnen und arbeiten könnte. 
 
Als ich im August 2023 in Sydney ankam, haben mich meine Gasteltern und mein Gastkind vom Flughafen abgeholt. Sie gaben mir von der ersten Sekunde an das Gefühl, willkommen zu sein, und das machte alles so viel einfacher. Danach gingen wir gemeinsam zum brekkie (Frühstück im australischen Slang) und fuhren danach zu meinem neuen Zuhause für die nächsten Monate.
 
Ich habe 4 Tage die Woche gearbeitet (Montag - Mittwoch und Freitag). Mein typischer Tag begann meistens um 08:30 Uhr, als ich hochgegangen bin, um mir Frühstück zu machen. Meine Gasteltern haben (zum Glück) die Morgenroutine übernommen, da mein Gastkind normalerweise gegen 6 Uhr aufgewacht ist. Dann habe ich gefrühstückt und meine Gasteltern sind meistens gegen 9 Uhr gegangen und dann war ich bis 17.30 Uhr mit meinem Gastkind zusammen. Während der ersten 4 Monate ist mein Gastkind nicht in den Kindergarten gegangen, also habe ich mich drei Tage die Woche um sie gekümmert, einen Tag hat sie bei ihrer Oma verbracht und die Wochenenden hatte ich immer (bis auf ein paar Ausnahmen, dazu komme ich später) frei. Wenn das Wetter gut war (und das war es meistens), gingen wir meistens auf Spielplätze, an den Strand oder machten Spaziergänge an der Küste. Sie machte tagsüber einen Mittagsschlaf, was für mich immer eine kleine Pause war. Nach ihrem Mittagsschlaf haben wir so ziemlich das Gleiche gemacht, manchmal sind wir auch zu Hause geblieben und haben im Garten gespielt, bis meine Gasteltern von der Arbeit zurückkamen. Ab Januar ging mein Gastkind an zwei Tagen in der Woche in den Kindergarten, sodass ich sie an diesen Tagen nur am Nachmittag abholen musste und den Rest des Tages frei hatte. Normalerweise fing ich schon an, das Abendessen vorzubereiten, damit es fertig war, wenn meine Gasteltern kamen und wir alle zusammen essen konnten, was wirklich schön war!
 
Ich hatte auch einen kleinen Nebenjob für ein paar Stunden in der Woche, der mir ein nettes kleines Extra-Geld einbrachte.
 
Die Wochenenden waren für mich sehr entspannt. Manchmal blieb ich zu Hause und verbrachte etwas Zeit mit meiner Gastfamilie, aber meistens unternahm ich etwas mit Freunden. Wir sind entweder in die Stadt gefahren oder haben Tagesausflüge gemacht. Manchmal (wie ich bereits erwähnt habe) bin ich mit meiner Gastfamilie übers Wochenende weggefahren, da meine Gasteltern zusammen ein eigenes Business haben und gelegentlich zu Pop-up-Events in verschiedenen Städten Australiens gefahren sind. Ich kam mit, um - natürlich - auf mein Gastkind aufzupassen, wenn sie am arbeiten waren, aber es war nicht nur Arbeit für mich, denn ich konnte auch verschiedene Städte erkunden, was ziemlich cool war, und ich habe so auf jeden Fall eine Menge von dem schönen Land gesehen.

Das australische Weihnachtserlebnis

Ein australisches Weihnachten zu erleben war etwas ganz anderes, denn in Australien war Sommer. Australier feiern Weihnachten am 25. Dezember. Es war etwas verwirrend, nicht wie in Deutschland am 24. zu feiern, und besonders die ganze Vorweihnachtszeit ohne das kalte Wetter fühlte sich nicht wie Weihnachtszeit an. Am 25. rief ich morgens meine Familie zu Hause an, weil sie gerade dabei waren, die Geschenke zu öffnen (wegen der Zeitverschiebung war es in Deutschland Heiligabend), dann ging ich nach oben, weil es bei uns zuhause ein Weihnachtsfrühstück gab. Die Familie meiner Gastmutter kam zu Besuch, wir aßen Bacon and Egg Rolls (typisch australisches Frühstück) und öffneten Geschenke. Danach sind wir zur Stiefmutter meiner Gastmutter gefahren, um im Meer zu schwimmen und dann bei ihr zu Mittag zu essen. Dort gab es ein wirklich leckeres großes Mittagessen und wir haben wieder Geschenke aufgemacht. In Australien gibt es auch eine weihnachtliche Tradition, vor dem Essen Christmas Crackers (Pappröhren, die mit festlichem Papier umwickelt sind) zu öffnen. In diesen Crackers befinden sich eine Krone aus Seidenpapier und ein kleines Stück Papier mit einem geschriebenen Witz oder Rätsel. Die Papierkrone wird dann für den Rest des Essens getragen, was ziemlich lustig ist.
 
Nach dem Mittagessen haben wir uns kurz ein wenig ausgeruht, bevor wir zum Abendessen zu den Großeltern fuhren (es war ein SEHR voller Weihnachtstag!!). Hier haben wir vor dem Essen das Gleiche mit den Christmas Crackers gemacht. Am Ende des Tages war ich super erschöpft, aber auch so dankbar, dass ich dabei sein konnte, denn die Familie meiner Gasteltern fühlte sich auch für mich wie eine Familie an, und ich war nicht einmal traurig, dass ich an diesem Tag nicht bei meiner eigenen Familie war. Der ganze Tag fühlte sich für mich einfach wie ein Familienfest an.

Freunde finden

Ich weiß, dass dies etwas ist, wovor jeder Angst hat, bevor er ins Ausland zieht - werde ich Freunde finden? Ich war auch ein wenig besorgt, bevor ich nach Australien flog, aber es stellte sich heraus, dass ich mir überhaupt keine Sorgen machen musste. Australien ist ein großes und sehr beliebtes Reiseziel für viele junge Leute, daher gibt es nicht nur viele andere Au Pairs, sondern auch Reisende, Studenten und natürlich auch Einheimische. Es gibt so viele Veranstaltungen, von Au Pair Meetups bis hin zu Bar Crawls oder organisierten Tagesausflügen in Gruppen (ich habe zum Beispiel eine Girls only Weinverkostungstour gemacht). Auf Instagram, Facebook und Whatsapp gibt es viele verschiedene Gruppen, es gibt auch viele Laufclubs, die sich wöchentlich treffen, und einfach endlose Möglichkeiten, Freunde zu finden. Das Einzige ist, dass du wirklich aus deiner Komfortzone herauskommen und aktiv werden musst, sonst könnte es schwierig werden, Freunde zu finden. Denk einfach daran, dass sich alle in der gleichen Situation befinden - allein in einem neuen Land.

Reisen während meiner Zeit als Au Pair

Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich ein bisschen mit meiner Gastfamilie gereist, aber ich habe auch einige Ausflüge mit Freunden gemacht, um das Land zu erkunden. Ich bin mit einer Freundin nach Melbourne gereist, habe eine Campingtour zum Uluru gemacht, was eine verrückte Erfahrung war, und am Ende meiner Zeit in Australien habe ich mit einer Freundin noch eine zweiwöchige Reise entlang der Ostküste gemacht. Wir waren in: Cairns (inklusive Schnorcheltour im Great Barrier Reef), Whitsunday Islands, Fraser Island, Noosa, Brisbane und Byron Bay. Noch mehr Tipps zum Reisen in Australien findest du hier in diesem Artikel.

Lieblingserinnerungen

  1. All die kleinen Momente, die ich mit meinem Gastkind hatte. Ich liebe und vermisse sie so sehr, sie ist definitiv wie eine kleine Schwester für mich und es fiel mir so schwer, mich zu verabschieden. Natürlich war es nicht immer einfach mit einem Kleinkind, aber wir haben so viel zusammen erlebt und so viele tolle Erinnerungen geschaffen, die ich nie vergessen werde.
  2. Meinen Geburtstag am Strand feiern und es war warm (er ist im Dezember, also ist es sonst immer kalt).
  3. Schnorcheln im Great Barrier Reef war für mich definitiv eine meiner liebsten Erinnerungen, all die verschiedenen Farben und Fische, es war unglaublich und ich kann es nur empfehlen!
  4. Silvester in Sydney, das Feuerwerk mit Blick auf die Harbor Bridge und das Opera House war einfach unglaublich (obwohl das 12-stündige Sitzen und Warten dort nicht gerade ein Vergnügen war).

Finale Gedanken zu meinem Au Pair Abenteuer in Australien

Ich hatte eine so tolle Au Pair Erfahrung in Australien und bin nach wie vor so froh, dass ich den Schritt gemacht habe und für 11 Monate dageblieben bin. Ich habe eine zweite Familie und Freunde fürs Leben dazugewonnen. Ich bin immer noch in Kontakt mit meiner Gastfamilie, wir schreiben uns und ab und zu telefonieren wir auch, und ich bin auch immer noch in Kontakt mit meinen neuen Freunden, was mich sehr glücklich macht. Ich habe so viele neue Geschichten zu erzählen und Erinnerungen dazugewonnen, die ich für immer in Ehren halten werde! 
Natürlich war es nicht immer einfach und ich habe meine Familie und Freunde zuhause vermisst. Ich habe Geburtstage und Familientreffen etc. verpasst, besonders an Feiertagen war es schwieriger - und die Zeitverschiebung hat definitiv nicht dabei geholfen, aber ich bereue nichts und würde es immer wieder so machen! Ich habe mich in das Land, die Kultur und die Lebensweise verliebt, und ich kann es kaum erwarten, zurückzukehren, um das Land noch mehr zu erkunden und natürlich um meine Gastfamilie zu besuchen!
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