Alice von AuPair.com teilt ihre Geschichte über ihre 10-monatige Au Pair Erfahrung in Irland

von AliceLesedauer: 8 Minuten.
Alice’s Au Pair Erfahrung in Irland
Mein Name ist Alice und ich arbeite als Marketing Manager bei AuPair.com. Vor acht Jahren hatte ich das große Glück, einige Monate als Au Pair in Irland verbringen zu können. In diesem Blogpost möchte ich zukünftige Au Pairs dazu inspirieren, einen Aufenthalt auf der wunderschönen grünen Insel, in die ich mich total verliebt habe, in Betracht zu ziehen
 
Meine Eltern waren etwas skeptisch als ich nach meinem freiwilligen sozialen Jahr in Deutschland in der Flüchtlingshilfe beschloss für ein Jahr ins Ausland zu gehen. Viele meiner Freunde hatten schon längst angefangen zu studieren. Ich jedoch war mir nicht sicher, in welche berufliche Richtung es für mich gehen sollte und deshalb entschied ich mich ins kalte Wasser zu springen und meinen Traum von einem Aufenthalt im grünen Irland endlich wahr werden zu lassen. Wie sich herausstellte, war es für mich eine der besten Entscheidungen meines Lebens und ich bin sehr dankbar, dass mich meine Familie letztendlich dabei unterstützte.
 
Da mich die irische Musik schon immer faszinierte (ich komme aus einer sehr musikalischen Familie) und ich die spannende Geschichte Irlands seit meiner Schulzeit verfolgte, fiel mir die  Entscheidung nicht schwer. Außerdem beeindruckten mich die unendlichen Möglichkeiten, die das Land zu bieten hat, sowie die grünen Landschaften und die nahezu unberührte Natur. Die Sprache spielte bei der Wahl des Landes natürlich auch eine große Rolle und war letztendlich sehr vorteilhaft für mein späteres Studium in Anglistik.
 
Meine traumhafte Gastfamilie fand ich ziemlich schnell. Es war die zweite Familie, die mir vorgeschlagen wurde. Mit der Gastmutter Nichola hatte ich ein paar Skype-Gespräche, und wir waren uns direkt sympathisch. Das große Abenteuer konnte also losgehen und ab September 2014 befand ich mich schon im schönen County Kildare in einem kleinen idyllischen Städtchen, ca. 1 Stunde von Dublin entfernt. Für mich war das der perfekte Ort, da ich selbst auf dem Land aufgewachsen bin.
 
Die Eingewöhnung passierte relativ schnell, jedoch musste ich mich erstmal an den irischen Akzent gewöhnen, der bei meinem Gastvater Robert ausgeprägter war. Außerdem war mein Immunsystem wegen des Ortswechsels und der Ernährungsumstellung etwas angeschlagen und ich war zunächst mit einigen Arztbesuchen beschäftigt. 
 
Nichtsdestotrotz gab mir meine Gastfamilie, mit dem Sohn Jack und der Tochter Chloe von der ersten Minute an das Gefühl, dass ich zur Familie gehörte. Dadurch war das Heimweh kaum vorhanden und ich konnte mich voll und ganz auf die neue Erfahrung einlassen. Ich lernte schnell alle Großeltern, Tanten, Onkels und Cousinen kennen, die im selben Ort oder den benachbarten Orten lebten.
 
Mein Tagesablauf war ziemlich strukturiert, jedoch hatte ich immer genügend Zeit für mich selbst bzw. um mich auf das Cambridge Certificate in Advanced English vorzubereiten. Morgens stand ich zusammen mit der Familie auf und brachte die 4-jährige Chloe zum Kindergarten. Gegen Mittag bereitete ich das Mittagessen vor und holte Chloe um 12 Uhr wieder ab. Gegen 14 Uhr kam Jack von der Schule nach Hause. Meistens bastelte ich mit Chloe, wir malten etwas oder gingen in den Garten. Die beiden Kinder hatten einen Altersunterschied von sechs Jahren, weshalb es schwierig war Aktivitäten zu wählen, die beiden gefielen, aber Jack konnte sich glücklicherweise schon gut selbst beschäftigen. Oft war er mit seinen Kumpels auf der Wiese neben unserem Haus und spielte Fußball. Gegen Nachmittag begann ich das Abendessen für die Kinder vorzubereiten, da sie meist schon gegen 17 Uhr aßen. Nichola besaß einen eigenen Laden im Ort und kam meist kurz nach dem Abendessen nach Hause. Robert arbeitete im Schichtdienst und war immer zu unterschiedlichen Zeiten daheim. 
 
Mittwochs ging ich gewöhnlich für 2 Stunden in die Sprachschule in die benachbarte Kleinstadt Newbridge und konnte danach meinen freien Tag genießen. Die Kinder blieben dann bei der Großmutter. Nach der Sprachschule ging ich etwas bummeln (meistens im “Penneys”, die irische Version von “Primark”) oder traf mich mit befreundeten Au Pairs auf einen Kaffee/ ein Guinness. 
 
An den Wochenenden machte ich Ausflüge in der Nähe, z.B. zum Wandern in die Wicklow Mountains (bekannt aus den Filmen “P.S. I Love You” und “Braveheart”), zum Punchestown Racecourse Festival (einem bekannten Pferderennen, bei dem wir kräftig mit wetteten) oder nach Dublin. Glücklicherweise schloss ich schnell neue Freundschaften in Dublin, bei denen ich für die Wochenenden einen Schlafplatz fand. Dublin ist eine bunte, moderne und schöne Stadt. Es gibt viele Museen zu besichtigen, bspw. das irische Nationalmuseum, das Kilmainham Gaol, die Guinness Brewery und die Jameson Distillery. Außerdem ist es natürlich der optimale Ort für einen Shopping-Trip und um die irische Pub-Kultur kennenzulernen. Temple Bar ist ein Stadtteil am Südufer des Flusses Liffey im Zentrum. Dort findet man eine Reihe an traditionellen irish Pubs mit typischer Live-Musik. 
 
Ein paar mal unternahm ich mit Freunden größere Touren, beispielsweise nach Belfast und an den Giant’s Causeway, nach Galway und die Cliff’s of Moher (bekannt aus “Harry Potter”), nach Connemara, in den Killarney National Park und den Ring of Kerry. Die grünen und atemberaubenden Landschaften faszinierten mich total! Außerdem ist die irische Kultur überall zu spüren, selbst auf jedem Straßenschild ist die irisch-gälische Übersetzung jeden Ortes vermerkt. 
 
Obwohl sich viele über das schlechte Wetter in Irland beschweren, kann ich dieses Vorurteil auf keinen Fall bestätigen. Es regnet natürlich oft wegen des maritimen Klimas und der Nähe zum Atlantik, aber dafür kommt die Sonne immer wieder sehr schnell zum Vorschein. Der Winter in Irland ist sehr mild und die Temperatur erreichte nie weniger als 0 Grad. 
 
Während der zehn Monate konnte ich sowohl deutsche, irische als auch andere internationale Freundschaften schließen. Im Ort selbst gab es noch fünf weitere Au Pairs, vier davon aus Spanien und eine aus Venezuela. Zusammen gingen wir mit unseren Gastkindern auf den Spielplatz, gingen in den Irish Pub zum Billard spielen oder schauten einen Film zusammen an.
 
An den Iren schätze ich ihre freundliche und offene Art. In jedem Geschäft wird man vom Personal mit einem herzlichen Lächeln auf den Lippen mit “Hi, how’re you” begrüßt und wenn man jemanden nach dem Weg fragte, befand man sich sofort in einer netten Unterhaltung. Meine Gastfamilie war der Inbegriff einer irischen Familie. Sie waren interessiert, haben mich von Anfang an als gleichwertiges Familienmitglied behandelt und sind auf meine Bedürfnisse eingegangen. Ich wurde zu gemeinsamen Familienausflügen am Wochenende und sogar einem Urlaub nach Cork eingeladen. Insbesondere meine Gastmutter war eine starke emotionale Stütze für mich, mit der ich über fast alle Themen reden konnte. Von beiden Eltern wurde ich bestärkt und habe Bestätigung bekommen, was mir viel Sicherheit und Selbstvertrauen gab. Darüber hinaus war es Ihnen wichtig mir dir irische Kultur näherzubringen, mir typische Gerichte, Bräuche und Sehenswürdigkeiten zu zeigen.
 
Meine 10 Monate in Irland haben mich definitiv mutiger, selbstbewusster und offener gemacht und ich bin so dankbar für all die Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte! Insbesondere bin ich dankbar für meine Gastfamilie, die mich auf meinem Weg unterstützt hat und zu der ich heute immer noch guten Kontakt pflege.
 
 
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