Der Beginn des Lebens als
Au Pair in einem neuen Land ist eine aufregende, aber manchmal auch überwältigende Erfahrung. Ob Sie
als Gastfamilie Ihr Au Pair willkommen heißen oder Du
als Au Pair bei deiner Gastfamilie ankommst, klare Kommunikation und strukturierte Abläufe sind der Schlüssel für einen erfolgreichen Start. Hier sind einige praktische, kulturbewusste Tipps, die einen reibungslosen Start für beide Seiten gewährleisten.
1. Die ersten Tage
Die
ersten Tage sind für alle Beteiligten eine spannende Zeit. Au Pair und Gastfamilie müssen sich aneinander gewöhnen und einige organisatorische Dinge müssen beachtet werden, aber mit unseren Tipps wird das sicher gelingen:
Für Gastfamilien: Zeigen Sie Ihrem Au Pair, wo sich alle Geräte im Haus befinden und wie man sie benutzt (Backofen, Waschmaschine, Geschirrspüler, etc.). Nehmen Sie sich Zeit, dem Au Pair die wichtigsten Wege zu zeigen, z. B. zur Schule/zum Kindergarten, zu den Nachmittagsaktivitäten, zum Park usw. Schreiben Sie alle Nummern auf, die das Au Pair im Notfall kennen sollte, und hinterlassen Sie sie gut sichtbar. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Au Pair sich willkommen fühlt, und versuchen Sie, Verständnis für seine/ihre Situation zu zeigen. Das Au Pair braucht Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen, genau wie Sie.
Für Au Pairs: Sei nicht schüchtern, wenn du nicht weißt, wie etwas funktioniert, frag einfach! Es ist normal, dass man eine gewisse Zeit braucht, um sich einzugewöhnen. Deine Gastfamilie weiß das und wird dir helfen, dich einzuleben. Beobachte und lerne. Sprich über deine Erwartungen und zeige eine positive Einstellung.
2. Kommunikationsstil offen ansprechen
Die
Kommunikation wird in jeder Kultur etwas anders gehandhabt. In Deutschland zum Beispiel ist der Ton oft direkter—das bedeutet, dass Dinge, die verbessert werden müssen, direkt angesprochen werden.
Für Gastfamilien: Es ist am besten, wenn Sie Ihren Kommunikationsstil gleich zu Beginn erklären, um Missverständnisse zu vermeiden. Denken Sie daran, dass Ihr Au Pair bei der Ankunft in Ihrem Land auf eine Sprachbarriere stoßen könnte. Die Kommunikation sollte einfach sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
Für Au Pairs: Versuche direktes Feedback nicht als persönliche Kritik zu verstehen—es ist in der Regel gut gemeint und soll dazu beitragen, dass der Alltag reibungsloser verläuft. Wenn du unsicher bist, frage immer nach, um eine Klarstellung zu erhalten.
3. Erstellung eines klaren, detaillierten Wochenplans
Ein strukturierter
Wochenplan ist für beide Seiten hilfreich:
Für Gastfamilien: Planen Sie Aufgaben so detailliert und großzügig wie möglich—planen Sie etwa 25 % mehr Zeit ein, als Sie für die Erledigung der Aufgaben benötigen würden. Jemand, der mit Ihrer Wohnung oder Ihren Routinen nicht vertraut ist, braucht oft länger für die Erledigung der Aufgaben.
Für Au Pairs: Der Zeitplan hilft dir, den Tagesablauf zu verstehen und zu erkennen, wann du arbeitest und wann du Freizeit hast.
4. Gemeinsame Besprechung des Wochenplans
Ein schriftlicher Zeitplan ist hilfreich, aber ein persönliches Gespräch stellt sicher, dass sich alle Beteiligten einig sind.
Für Gastfamilien: Nehmen Sie sich Zeit, den Plan zu Beginn der Woche gemeinsam durchzugehen und wichtige Aufgaben zu markieren. Denken Sie daran, im Wochenplan Zeit für den Sprachkurs Ihres Au Pairs einzuplanen.
Für Au Pairs: Nutze die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder Feedback zu geben, wenn etwas unklar ist. Das zeigt Initiative und hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
5. Liste der regelmäßigen Aufgaben
Neue Umgebungen sind mit einer Lernkurve verbunden. Eine schriftliche Liste mit regelmäßigen
Aufgaben im Haushalt kann den Übergang erleichtern.
Für Gastfamilien: Führen Sie auch scheinbar selbstverständliche Aufgaben wie das Ausräumen des Mülls, das Einräumen der Spülmaschine oder das Aufräumen von Spielzeug auf. Dies schafft klare Erwartungen.
Für Au Pairs: Verwende diese Liste als täglichen Leitfaden. Sie wird dir Struktur geben und helfen, sich in deiner neuen Rolle besser zurechtzufinden.
6. Gemeinsam Familienregeln klären
Ein gemeinsames Verständnis bestimmter Regeln wird spätere Konflikte vermeiden.
Für Gastfamilien: Sprechen Sie offen über Themen wie Ausgangssperren, gemeinsame Mahlzeiten, Einladungen von Freunden und die
Nutzung von Smartphones. Seien Sie klar und offen.
Für Au Pairs: Frage nach, wenn etwas unklar ist—auf diese Weise zeigst du Interesse und Respekt für die Regeln der Familie. Wenn du die Werte der Familie verstehst, kannst du dich schneller integrieren. Du kannst deine Gastfamilie bei der Gelegenheit auch nach den Hausregeln in deiner Freizeit fragen (z. B. nach der Nutzung des Fernsehers oder jedes Zimmers, wenn du nicht arbeitest).
7. Wöchentliche Feedback-Gespräche
Regelmäßige Feedback-Gespräche stärken das Vertrauen und schaffen Raum für einen offenen Dialog.
Für Gastfamilien: Konzentrieren Sie sich nicht nur auf das, was verbessert werden muss, sondern betonen Sie auch die positiven Dinge. Bitten Sie das Au Pair um Feedback. Gibt es offene Fragen? Nutzen Sie diese Zeit auch, um anstehende Termine zu besprechen und eventuelle Bedenken anzusprechen. Ein entspannter Rahmen (z. B. mit Tee und Keksen) trägt dazu bei, dass sich alle wohlfühlen.
Für Au Pairs: Nutze die Gelegenheit, deine eigenen Fragen zu stellen oder Feedback zu geben. Auch ein kurzer Ausblick auf die kommende Woche kann hilfreich sein. Damit du dich sicherer fühlst und du nichts vergisst, kann es hilfreich sein, dir deine Fragen vor dem Feedbackgespräch aufzuschreiben.
8. Aufgaben konkret erklären
Je klarer die Erwartungen sind, desto weniger Missverständnisse gibt es.
Für Gastfamilien: Schreiben Sie nicht einfach nur „Mittagessen für die Kinder“ auf, sondern erklären Sie, was Ihre Kinder gerne essen und worauf sie achten müssen (z. B. viel Gemüse, keine Süßigkeiten).
Für Au Pairs: Wenn du dir nicht sicher bist, wie du etwas tun sollst, frage einfach. Die Klärung von Aufgaben zeigt dein Engagement und deine Bereitschaft zu lernen.
9. Schriftliche Festhaltung der täglichen Familien Routine
Ein einfacher Überblick über den regelmäßigen Zeitplan der Familie ist äußerst hilfreich.
Für Gastfamilien: Geben Sie Ihrem Au Pair einen Überblick über Ihre Arbeitszeiten, die Schul- oder Kindergartenzeiten der Kinder, regelmäßige Termine (z. B. Sport), Feiertage und Ferien.
Für Au Pairs: So kannst du den Rhythmus der Familie besser verstehen und ein verlässlicher Teil ihres Alltags werden.